DH
David Hellmann
2018/10/22

I hate my Instagram

Ansage! Als ich die Tage bisschen durch mein Instagram Profil stöberte, kam bei mir die Frage auf, ob das wirklich cool ist. Für mich war und ist Instagram eine Art Tagebuch in Fotos. Aktuell sind fast 8500 Fotos in meinem Profil zu sehen. Das ist viel. Zu viel? Nein, ich denke nicht. Denn es gibt keine Regel für mich das ich jeden Tag mindestens ein Foto hoch lade oder maximal fünf. Es ist spontan oder sollte ich sagen: ES WAR SPONTAN?

Und schon sind wir mitten drin in meinem Problem. Instagram ist schon lange nicht mehr das was es mal war. Um Fotos geht es gefühlt nicht mehr. Es geht nur noch darum den ganzen lieben langen Tag irgendwelche Stories von sich zu geben und seine Follower (Hallo meine lieben, sorry das ich mich so lang nicht gemeldet hab…) mit seinen (un)wichtigen Sachen zu unterhalten. Aber ja, es scheint zu funktionieren. Die Likes (oh, dazu kommen wir später noch) gehen nach unten und irgendwie scheint sich keiner mehr die Fotos anzuschauen. Es geht nur noch um Stories (Videos) und ich hasse mich selbst, dass ich mir sie anschaue. Das ist nicht das Instagram wie ich es mag. Nicht das Instagram wie ich es möchte. Vermutlich wird es auch nie wieder so sein. Klar wird mir das immer wenn die Leute in ihrer Story ein Screenshot von ihrem Profil machen „Neues Foto im Stream“… Wäre das gleiche wie wenn ich meinem Chef jeden Tag sagen würde: Kuck mal Chef, ich habe heute was gearbeitet. Ja, das ist selbstverständlich. Das muss ich ihm nicht sagen. Aber wenn ich in einer „Foto Community“ mit Screenshots drauf hinweisen muss das ich ein neues Fotos gepostet habe, dann läuft für mich was falsch. Sind wir nicht deswegen hier? Wegen den Fotos? Ja… deswegen sind wir mal gekommen aber das war eimal… Damals… Die guten alten… na ihr wisst schon. 

Aber zurück zu meinen Profil…

Warum poste ich Fotos auf Instagram wäre die erste Frage die ich mir stellen müsste bzw. jeder der Fotos dort hochlädt. Für mich war es immer recht simpel. Es geht darum Erinnerungen einzufangen. Den Augenblick festzuhalten mit dem Wissen, dass ich ihn später wieder anschauen kann und mich daran erfreuen werde. Das ich durch das eine Foto die Situation von vor Jahren wieder lebendig erscheinen lasse. Das ist cool und das ist das warum ich so ein Fan von Instagram bin. Ich poste einfach chronologisch Fotos und das in erster Linie für… mich!

Schaue ich heute durch mein Profil muss ich mich aber selbst hinterfragen. Poste ich die Sachen für mich oder geht es am Ende doch nur um likes? Um ein sauberes und cooles Profil? Darf ich Fotos posten wo ich betrunken bin? Darf ich Fotos von meiner Freundin posten? Oder sollte ich doch nur das posten, wo ich weiß, dass es meine Follower sehen wollen? Es ist wohl letzteres. Man postet das, wo man denkt, dass es likes bringt. Ein schrei nach Aufmerksamkeit. Ja gut, ist jetzt auch nichts neues und da hätte ich auch eher drauf kommen können.

So sieht mein Profil heute in der Regel aus:

Instagram 01

So sah es vor zwei Jahren aus…

Instagram 02

So sah es vor drei Jahren aus…

Instagram 03

Kann man den Unterschied erkennen? Ich denke schon. Heute ist alles aufgeräumt. Alles ist aufeinander abgestimmt. Schöne weiße Rahmen. Alles eine ähnliche Bearbeitung. Ne relativ runde Sache. Je weiter man aber bei meinem Account zurück geht desto bunter / wilder wird es. Es passt nichts wirklich zusammen. Es sind alles einzelne Momente, die so verschieden waren, wie es die Fotos sind. Es gab keinen Gedanke daran ob das Foto jetzt passend ist oder nicht. Es ging einfach um die Momentaufnahme. Es hat was privates, etwas ehrliches und nicht dieses ganze aufgesetzte. Die Welt ist nicht immer perfekt und meine Fotos auf Instagram müssen das auch nicht sein. Versteht mich nicht falsch. Es gibt viele Accounts mit noch schöneren Fotos und ich schau sie mir auch nach wie vor gern an. Aber die meisten davon sind so berechenbar. Ich weiß immer was mich beim nächsten Foto erwarten wird. Das ist schade!

Mein Account soll wieder persönlicher werden. Weniger Gedanken will ich daran verschwenden ob was passt oder nicht. Ob ich dafür likes bekomme oder nicht. Wenn der Moment es mir wert ist soll er gepostet werden. Egal ob er zum Foto davor passt oder nicht. Er ist es wert festgehalten zu werden.

Und zu guter letzt… Stories… Sie nerven mich! Ich weiß nicht was mich mehr nervt. Das es sie gibt? Das ich sie anschaue? Das ich selber welche poste? Im Grunde alles drei zu gleichen Teilen. Für mich werde ich versuchen das ganze weniger bis gar nicht mehr zu nutzen. Weder zu posten noch sie zu konsumieren. Zweites wird sicher etwas schwerer aber mein iPhone sagt mir, dass ich viel Zeit auf Instagram verbringe und das darf gern wieder weniger werden. Und wenn schon Zeit dort verbringen dann damit schöne Fotos oder Momente anzuschauen aber keine Stories die mich eigentlich gar nicht interessieren aber die Neugier mich dennoch dazu bewegt sie zu konsumieren.

Hate ende!

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