DH
David Hellmann
2009/08/14

Deutsche Bahn – es verfolgt mich…

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die Scheiße magisch anziehe. Wie die Überschrift schon erahnen lässt, geht es um meine Freunde von der Deutschen Bahn. Es war der 9. August 2009, so 13:30 Uhr, als ich auf dem Plauener Bahnhofankam um nach Köln zu fahren. OK wir waren zu zweit, mein BMX war auch mit dabei. Auf gings zum Ticketautomat, um mir ein "schönesWochenendeticket zu kaufen. Denkste! Leider wollte der Automat keine Geldscheine annehmen, nicht von mir und auch nicht von den anderen Personen, die ihr Glück versuchten. Auf zum Schalter, um dort ein Ticket zu kaufen, zwei Euro mehr aufgrund technischer Probleme der Automaten. Der Tag bzw. die Reise ging ja schon wieder super los! Noch dachte ich mir nichts schlimmes und musste leicht lächeln, als die Leute vor mir am Schalter die Telefonnummer der Deutschen Bahn forderten, um sich zu beschweren. Auch sie mussten zwei Euro mehr zahlen.

Weiter ging es Richtung Bahnsteig, lang sollte es ja nicht mehr dauern bis der Zug kommt. Und ca. 14:04 Uhr war es dann auch soweit; die Regionalbahn Richtung Hof traf ein. Die Türen öffneten sich und die Leute standen schon auf den Treppen. Oje, das wird wieder eng dachte ich mir. Weiter vorne wird vielleicht etwas mehr Platz sein und so machte ich mich auf den Weg dahin. Da kam mir auch schon der Schaffner entgegen und meinte, dass der Zug voll wäre und ich nicht mehr einsteigen könnte. WAS???? Hallo! Das ist der letzte Zug nach Köln... Er meinte nur, dass es ihm Leid tun würde und er nichts machen könne. Großes Problem hatte ich da nun. Letzter Zug (hätte ich nur einen eher genommen) und der war jetzt weg.

Mein nächster Weg ging zurück zum Schalter. Jetzt wollte auch ich die Nummer von der Deutschen Bahn, um mich zu beschweren. Die Frau hatte Verständnis für mein etwas unfreundliches Auftreten. Aber sie war nicht von der Deutschen Bahn - Glück gehabt. Telefon raus und die netten Callcenter Mitarbeiter angerufen. Problem geschildert und auf eine brauchbare Antwort gehofft. Weit gefehlt! "Da kann ich Ihnen jetzt leider nicht weiterhelfen, das müssen Sie vor Ort klären wie Sie ihre Reise weiter fortsetzen." Super!, dachte ich, sehr (un)kompetente Leute, die dort den Telefonhörer abnehmen. Hätte ich mir auch sparen können den Anruf. Na gut, nun konnte ich die Vorteile des Technikzeitalters voll ausschöpfen und zog mein iPhone aus der Tasche, um nach alternativen Zugverbindungen zu suchen. Eine sollte es noch geben, aber da hätte ich mich ab Mainz HBF in eine S-Bahn setzen müssen, was ich nicht machen wollte, da ich fast zwei Stunden länger unterwegs gewesen wäre als geplant.

Weiter ging es nun erstmal mit der Vogtlandbahn Richtung Hof. Dort angekommen führte mein erster Weg zum Schaffner des Zuges, mit dem ich weiterfahren musste. Mein Satz: "Entschuldigen Sie, ich hätte da ein Problem". Sein Satz (ohne mich auch nur einmal anzuschauen): "Das hab ich auch". WOW, Kundenfreundlichkeitwird in diesem Zug ganz groß geschrieben... Das Gespräch war genauso sinnvoll, als hätte ich mit einer Wand geredet, es brachte mich nicht weiter. Ich habe ihm noch mit auf den Weg gegeben, dass er das größte Arschloch ist, das sich gerade hier auf dem Bahnhof befindet. Schnell notierte ich noch seinen Namen und dann ging die Fahrt auch schon weiter... (T. Seifert, falls Interesse besteht auch mal ein angenehmes Gespräch mit dem netten Herren zu führen).

Es ist schon erstaunlich wie man behandelt wird, wenn man dank(!) der Deutschen Bahn in solche Situationen gebracht wird. Also ich stelle mir Kundenservice deutlich anders vor, deutlich anders! Die Fahrt ging dann erstmal weiter in Richtung Mainz HBF. Die schlechte Laune war nun auch noch mein treuer Begleiter. Endlich in Mainz angekommen war meine letzte Chance, noch vor 1:00 Uhr in Köln zu sein, den Schaffner des letzten IC-Zuges zu fragen, ob er mein Fahrrad und mich nicht mitnehmen kann. Am Bahnsteig traf ich eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn, die endlich mal etwas Kompetenz ausstrahlte. Ich schilderte ihr mein Problem und sie nahm sofort Kontakt mit dem Schaffner des IC-Zuges, der noch auf dem Weg nach Mainz war, auf. Sie riet mir, nochmal persönlich mit ihm zu sprechen. Als der Zug ankam, war mein erster Weg der zum Schaffner. Nachdem ich alles gesagt hatte, schaute er nicht wie ein Gewinner des Lottojackpots, war aber so freundlich und lies mich in den Zug einsteigen, ohne, dass ich noch etwas bezahlen musste. Je hochklassiger der Zug, desto mehr Verstand haben wohl auch die Mitarbeiter. Um23:00 Uhr kam ich dann endlich halbwegs zufrieden in Köln an.

Alles in allem noch ein halbwegs zufriedenstellendes Ende. Aber diese Deutsche Bahn regt mich wieder und wieder auf. Da nehme ich es doch schon jedes Mal hin, irgendwo im Gang Platz zu nehmen, da man die Züge wieder mit zu wenig Waggons ausgestattet hat; und trotzdem werde ich Mal für Mal wieder überrascht - die Deutsche Bahn, wie eine Wundertüte. Ich würde fast behaupten, dass das hier nicht die letzte Story ist - mal schauen!

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